Ein Reisebericht von Heike und Roman Reindler
Donnerstag 6.6.
Alles gepackt und hoffentlich alles dabei – unser Abenteuer kann beginnen. Die S-Bahn soll um 8:20 Uhr von Stuttgart-Schwabstraße zum Flughafen fahren. Und schon beginnt die Aufregung – die S-Bahn hat Verspätung. Ich hatte unsere Flugtickets von Stuttgart nach Berlin per Internet gebucht, aber so ganz sicher war ich mir nicht, dass das geklappt hat. Außer einer Mail hab‘ ich nichts. Aber ich sag‘ Heike lieber nichts davon, die ist schon aufgeregt genug. Am Check-In klappt dann doch alles ohne Probleme – nun kann ich’s ja Heike sagen. Sie ist froh, dass ich ihr vorher nichts gesagt hab.
Mit der Deutschen BA fliegen wir also nach Berlin und kommen dort um 11:15 Uhr an. Jetzt haben wir ordentlich Zeit, denn unser Flug in die Mongolei startet erst um 15:00 Uhr. Wir vertrödeln die Wartezeit in einem Café mit Leute glotzen und Zeitung lesen. Rechtzeitig begeben wir uns dann zum Check-In-Schalter, weil Gozo – unser Reiseveranstalter – uns per Mail mitgeteilt hat, dass wir andere Reisende zum Check-In treffen sollten, weil wir ein Gruppenticket hätten; die anderen würden sich bei uns melden. Also schauen wir uns um, wer denn jemanden sucht. Nach einigem Warten stellen wir uns halt mal an, damit wir noch ordentliche Plätze bekommen. Heike sucht dann die anderen und findet sie auch, aber die haben keine Ahnung dass wir zusammen zum Check-In sollen. Der Check-In klappt ohne Probleme auch ohne die anderen.
Wir bekommen Plätze am Fenster. Die Maschine – ein Airbus A300 – hat Sitzreihen, die wohl eher für die etwas kleineren Asiaten ausgerichtet sind: Wir stoßen mit dem Knie an die Lehne des vorderen Sitzes und wenn das Tischchen runter geklappt ist, steht es am Bauch an obwohl wir beide nicht dick sind. Die Zeitungen die ausgeteilt sind, sind mongolische Zeitungen entweder auf mongolisch (kyrillisch geschrieben) oder auf englisch. Die Durchsagen an Bord werden in 3 Sprachen angesagt: Mongolisch, Russisch und Englisch. Dabei hören wir zum ersten Mal, dass wir in Moskau eine Zwischenlandung haben werden. Pünktlich fliegen wir in Berlin ab.
Um etwa 19:30 Ortszeit landen wir in Moskau. Wir werden durch eine Transitzone geschleust und könnten im Duty-Free-Shop einkaufen. Das behalten wir uns für die Rückreise vor. Um 20:20 Uhr fliegen wir in Moskau ab. Zwischen 19:30 Uhr und 23:00 Uhr (MESZ) war es dunkel. Davor hat es lange gedämmert und anschließend hat der Morgen gegraut. Für etwa 10 Minuten war der Himmel ganz rot. Unser erster Tag hat hauptsächlich aus Warten und Fliegen bestanden
Freitag 7.6.
Nahtlos geht der Tag weiter – es ist 7:00 Uhr Ortszeit. Am Flughafen werden wir von Gozo, Mugi und Zula abgeholt. Es stehen viele Taxis vor der Tür und so wie wir gelesen haben sind auch ein paar ‚illegale‘ Taxen dabei – also welche die einfach mit ihrem Privatwagen ohne Konzession fahren – aber alle sind recht freundlich und harmlos. Heike und ich fahren mit Mugi und Zula zum Hotel. Zula legt schon los und fängt kräftig an zu erzählen. Sie wird für die nächsten Tage unsere Reiseleiterin sein.
Die Stromversorgung ist manchmal nicht ganz so stabil. Mugi erzählt von einem Stromausfall. An einem Tag im Winter gab es in der ganzen Mongolei keinen Strom und der erste Staatspräsident hatte einen Empfang, der dann bei Kerzenschein statt finden musste.
Die Sonne ist schon sehr kräftig, auch wenn es an diesem Morgen noch etwas frisch ist. Die Fahrt zum Palace Hotel dauert etwa 20 Minuten. Wir bekommen ein geräumiges Doppelzimmer mit Dusche. Das Hotel ist erst vor kurzem renoviert worden; es ist sehr komfortabel. Nach dem Duschen unternehmen wir mit Mugi und Zula eine Stadtrundfahrt.
Zuerst fahren wir zu einem Aussichtspunkt – einem russischen Kriegsdenkmal. Von dort aus kann man die Stadt überblicken. In Ulanbataar leben offiziell angemeldet 700.000 Menschen – inoffiziell sind es mehr als 1.000.000. Wir fahren zu einem Platz vor dem Parlament, auf dem ein Denkmal steht. Es ist ein weit ausladender Platz und wir haben wieder vergessen, wen das Denkmal darstellt. Jetzt geht’s ins Naturkundemuseum. Es ist allerhand zu sehen, von Tieren, Steinen, Dinoknochen. Sogar Dinoeier gibt es. Mittlerweile ist es Mittagszeit und wir fahren zum Essen. Es gibt Salat, Suppe und einen Nachtisch. Wir sind total am Ende, denn wir sind jetzt 24 h auf den Beinen. Zum Glück fahren wir nun ins Hotel und können uns ein paar Stunden auf’s Ohr hauen.
Gozo und Zula holen uns zum Abendessen ab. Zuvor tauschen wir im Hotel Dollar gegen Thugrik ein. Für 1 Dollar gibt es etwas mehr als 1.000 Thugrik. Vom Restaurant in der Stadt aus laufen wir zum Hotel zurück. Das dauert nur etwa eine halbe Stunde. Unser Hotel liegt in der Nähe der ‚Friedensbrücke‘ – witzigerweise steht vor unserem Hotel ein Panzer, der schon in Berlin war und den die Russen den Mongolen geschenkt haben. Der Panzer soll aber an eine andere Stelle gebracht werden, damit die Touristen nicht als erstes ein Panzer sehen, wenn sie in die Stadt kommen. Vor unserem Hotel ist ein Biergarten der Chinggis-Brauerei. Dort genehmigen wir uns noch ein Bier uns schreiben Postkarten. Jetzt wird’s aber Zeit, dass wir in’s Bett kommen – wir sind unheimlich müde.
Samstag 8.6.
Boah – aufstehen es ist doch erst 7:00 Uhr. Nach dem Duschen – es wird für die nächsten Tage die letzte sein – gehen wir zum Frühstücken. Und um 8:30 Uhr wollen wir abfahren. Als erstes müssen wir aber zur Post und die gestern geschriebenen Postkarten abgeben. Allerdings öffnet die Post erst um 9:00 Uhr. Wir warten halt – unterwegs wird es nämlich erst mal keine Post geben. Das Porto für eine Postkarte kostet 400 Thugrik also etwa 40 Cent. Danach geht’s richtig los.
Kurz nach dem wir die Stadt verlassen haben, kommen wir zu einem Aussichtspunkt mit Steinhaufen. Der Brauch ist, dass man den Steinhaufen 3x im Uhrzeigersinn umrundet und bei jeder Runde einen Stein auf den Haufen wirft. Dabei darf man sich etwas wünschen – die Touristen wünschen sich schönes Wetter und die Nomaden wünschen sich Regen. Und schon geht sie weiter unsere wilde Fahrt mit Baska unserem Fahrer und Zula unserer Reiseleiterin. Wir sind unterwegs in einem russischen Auto das etwa so groß ist wie ein VW-Bus. Wir haben den Proviant für die nächsten 2 Wochen dabei. Aber wir haben reichlich Platz – wir sind ja nur zu zweit im Fahrgastraum. Mit etwa 60 km/h umkurven wir die zahlreichen Schlaglöcher auf der Straße. Die kalten Winter und warmen Sommer hinterlassen ihre Spuren im Asphalt. Nach einer Stunde endet für uns die geteerte Straße und es geht auf der Piste weiter.
Ach so, wir fahren in den Süden Richtung Gobi. Unser Fahrer Baska muss das erste mal nach dem Weg fragen – bei einer Bushaltestelle. Baska trägt weiße Handschuhe, eine Datschkapp und ist ganz stolz auf seine Sonnenbrille. Eine halbe Stunde später muss er noch mal bei Arbeitern nach dem Weg fragen. Wieder etwas später fahren wir zu einer Jurte, die neben der Piste steht und fragen dort nach dem Weg. Ganz in der Nähe ist eine Quelle. Heike und ich füllen unsere Wasserflaschen mit dem eiskalten Quellwasser. Dann geht’s erst mal weiter. Unterwegs sehen wir einige Tiere: Kraniche, Bussarde und die dazugehörenden Mäuse. Murmeltiere und sogar Adler sitzen so am Wegesrand. Um 13:00 Uhr halten wir an – einfach ein paar Meter von der Piste weg. Zula kocht uns ein Mittagessen, das wir auf einer Picknickdecke essen. Nach dem Abwasch geht’s um 14:30 Uhr weiter. Die sehr hügelige Landschaft um Ulanbataar wandelt sich nach und nach. Die Hügel liegen jetzt weiter auseinander und die Ebenen dazwischen weiter. Am Nachmittag kommen wir an schroffen Steinfelsen und einem Berg vorbei, dessen Name in seiner Nähe nicht ausgesprochen werden darf, weil das Unglück bringt. Zula verspricht uns, dass sie uns den Namen am Abend sagt, wenn wir weit genug weg sind.
Nach mehrmaligem Nachfragen bei Nomaden finden wir unseren Lagerplatz. Er befindet sich inmitten einer Felslandschaft und heisst ‚Baga Gasryn Tshuluu‘ – der ‚Ort der kleinen Steine‘. Er liegt im Gebiet von Mittelgobi. Die Nomaden sagen, die Felsen sehen aus wie große Stapel von Pfannkuchen. Als erstes bauen wir unser Zelt auf und haben so unsere Probleme damit, weil die Beschreibung auf chinesisch gedruckt ist. Uns fällt auf, dass ziemlich viel Müll am Wegesrand liegt: Reifen, Dosen, Altmetall und an den Rastplätzen viele Scherben. Je weiter wir von der Hauptstadt wegkommen wird das aber besser. Auch wenn die Nomaden im Vergleich sehr spartanisch leben, haben doch einige ein Motorrad. Manche erzeugen sich Strom per Windrad oder Solarzelle und können somit fernsehen – ein unglaublicher Luxus. Unterwegs haben wir dann eine Kamelherde gesehen – die ersten Kamele !!! Pferde, Schafe, Rinder und Ziegen haben wir bis dahin schon massenweise gesehen. Die meisten Herden sind ohne Aufsicht – ganz selten sieht man Nomaden in der Nähe der Herden.
Das Wetter wurde immer schlechter. Wie wir losgefahren sind schien noch die Sonne und es wehte ein leichter, kühler Wind. So um 19:30 Uhr ist es sehr bedeckt und es weht ein starker kalter Wind. So wie es aussieht wird es heute noch regnen. Rund um unseren Zeltplatz riecht es nach einem Gewürz. Als ich versuche ein Blatt einer Pflanze abzureissen um daran zu riechen, ‚verbrenne‘ ich mir die Finger. Es fühlt sich etwa so an wie unsere Brennessel nur etwas stärker, sieht aber harmloser aus. Ich werde die Pflanze wohl noch 2 Tage spüren.
Sonntag 9.6.
Heute Nacht hat es geregnet – zum Glück erst nach dem wir in unsere Schlafsäcke gekrochen sind und es bis zum Aufstehen um 7:30 Uhr hat es auch schon wieder aufgehört. Nach dem Frühstück und einer Katenwäsche ‚klettern‘ wir mit Zula auf die Felsen hoch und schauen uns die Gegend an. Um etwa 9:45 Uhr geht’s dann weiter. Von unserem Zeltplatz aus fahren wir nur ein paar Minuten zu ähnlichen Felsen, wo es eine tiefe Höhle gibt. Die ist etwa 20 Meter tief. Wir schauen nur rein, weil man weiter drin robben muss. Ausserdem ist es dort drin recht kalt und warm ist es heute morgen noch nicht. Im Sommer muss das wohl richtig angenehm sein.
Bei der Höhle treffen wir eine andere Gruppe mit dem gleichen Fahrzeug – aber die müssen sich zu acht in das Fahrzeug zwängen. Weil wir das gleiche Ziel haben, werden wir den anderen hinterher fahren. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs fährt wie die Hölle. Baska kommt nicht hinterher. Nicht weil wir ein langsameres Auto haben – schließlich sind wir nur zu viert im Wagen – sondern unseres ist noch ganz neu. Es hat erst etwa 5.000 km auf dem Tacho und 3.500 km sind für den Transport aus Russland in die Mongolei drauf gegangen. Unser Fahrer fährt vorsichtiger als der andere, was uns erst mal nicht stört, weil es auch so schon eine ordentliche Schaukelei auf den Pisten ist. Leider verlieren wir so die anderen und verfahren uns gnadenlos. Für die Strecke von den Felsen nach Mittelgobi brauchen wir mit Zwischenstopps mehr als 6 Stunden. Zwischenstopps legen wir viele ein: Fast an jeder Jurte halten wir an und fragen nach dem Weg. Einmal waren wir eigentlich auf dem richtigen Weg, haben aber wieder kehrt gemacht. An einer Jurte sind wir in kürzester Zeit von 6 Kinder und genauso vielen Erwachsenen ‚umringt‘. Zula nimmt eine kleine Ziege hoch und später findet sie an sich eine Zecke.
Wir brauchen jetzt dringend Wasser zum Kochen und fragen an einem Haus nach dem Weg. Einer der Bewohner fährt mit uns zu einer Quelle, weil der Brunnen, den wir schon ausprobieren wollten, nicht funktionierte. Die Quelle liegt ganz nah bei einem zerstörten Kloster. Das Kloster heißt Sum Khuch Burd und liegt mitten eines kleinen Sees. Dort gab es in früherer Zeit eine Bühne in dem Stücke eines Mönchs aufgeführt wurden. Zula hat in der Schule eines der Stücke gelernt. Mit einem Becher füllen wir unseren Wasserkanister auf. Als wir sagen, dass wir uns die Hände waschen wollen, sagt Zula, dass dies eine heilige Quelle ist. Es ist verboten dort die Hände oder Wäsche zu waschen. Also gehen wir einige Meter weit weg und waschen uns dann die Hände. Auf unser Mittagessen verzichten wir heute – es gibt einen Keks in die Hand. Der Mongole der uns zur Quelle gebracht hat, fährt noch ein Stück mit uns bis zu einer Anhöhe und erklärt Baska den weiteren Weg.
Ab jetzt hat die Hin- und Herfahrerei ein Ende – wir sind auf dem richtigen Weg. Bei einer Jurte halten wir gegen 15:00 Uhr an. Es regnet mittlerweile. Wir werden hineingebeten und bekommen getrockneten Schafskäse, Tee und Quark mit Zucker angeboten. Baska macht derweil im Auto Wasser warm. Nach dem Essen das wir von den Nomaden bekommen haben, wollen Heike und ich nichts weiter essen. Deshalb schenken wir unsere Portionen (Koreanische Fertigsuppe) den 3 Kindern – Zula macht es genau so. Die Kinder strahlen. Es sind noch die Mutter und die Oma der Kinder da. Der Vater ist bei den Tieren. Die Oma meint, dass Heike den Käse wie eine echte Mongolin isst und schenkt ihr noch etwas von dem Käse. Den Käse den wir bekommen ist der erste, den die Familie in diesem Jahr hergestellt hat. Sie sind noch im Winterlager und im Winter geben die Tiere keine Milch. Danach beginnen wir uns zu verabschieden. Als wir fragen ob wir ein Foto machen dürfen ‚verschwindet‘ die Oma. Nach kurzer Zeit kommt sie wieder und hat sich umgezogen. Sie möchte sich vor ihrer Jurte fotografieren lassen, was wir gerne tun.
Weiter geht’s und um etwa 17:00 Uhr erreichen wir die Stadt Mandalgovi und tanken. Der Sprit kostet hier 375 Thugrik pro Liter. Hier halten wir uns aber nicht länger auf und verlassen die Stadt gleich wieder und machen ausserhalb eine Kaffeepause. Nun beginnt unsere Suche nach einem Lagerplatz zum Zelten. Das ist gar nicht so einfach. Es windet sehr stark und es hat nur ganz sanfte Hügel, die keinen ausreichenden Schutz bieten. Um 19:00 Uhr haben wir denn einen Platz gefunden und wir bauen unsere Zelte auf. Die Wolken verziehen sich langsam, es hat zwischenzeitlich aufgehört zu regnen und die Sonne kommt noch kurz raus aber der Wind weht unvermindert weiter. Ganz schön müde kriechen wir nach dem Abendessen in unsere Schlafsäcke.
Montag 10.6.
Da wir uns gestern schon früh hingelegt haben, stehen wir heute schon bald auf: 6:20 Uhr. Während des Frühstücks lassen wir die Zelte von der Nachtfeuchtigkeit trocknen – das geht auch ziemlich schnell, weil es immer noch stark windet. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen über den Hügel. Um 8:15 Uhr fahren wir los. Die Strecke ist unschwer zu erkennen, denn teilweise sind über 6 Spuren nebeneinander. Vor allem in Gebieten in denen es etwas öfter regnet gibt es viele Schlaglöcher und dann weicht man einfach aus und schon gibt es eine neue Spur. Unterwegs fragen wir zweimal kurz zur Sicherheit nach – einmal bei einer Nomadenfamilie und einmal in einem Dorf: Wir sind auf dem richtigen Weg. Gegen 10:00 Uhr haben wir das Gebiet Mittelgobi verlassen und Südgobi erreicht.
Die Gegend wird immer karger. Die bisher vorherrschenden Grüntöne der Natur gehen über in verschiedene Braun-/Beigetöne. Die Piste wird immer besser befahrbar und wir kommen gut voran. Stellenweise können wir sogar 80 km/h schnell fahren. Bei einem Fotostopp schaut Baska nach dem Auspuff denn es hat sich eine Halterung gelöst. An einem Brunnen findet er ein Stück Draht mit dem er den Auspuff hochbindet. Um 13:30 Uhr halten wir zu einem weiteren Fotostopp an einer Kamelherde und nutzen den Halt auch gleich um unsere Mittagspause einzulegen. Das Gebiet ist sehr eben – nur leichte Hügel sind zu sehen. Man kann von Horizont zu Horizont blicken und der Himmel ist stahlblau fast ohne Wolken. Mehr Wolken sind am Horizont zu sehen. Die Sonne sticht hier ganz schön aber es weht beständig ein ordentlicher Wind, so dass es nicht zu heiss ist. Zula erzählt, dass die Nomaden sagen es wäre letzte Woche so kalt gewesen und hätte so viel geregnet, dass dabei 2 Menschen gestorben sind.
Die Fahrt setzen wir fort und erreichen um 16:00 Uhr die Stadt Dalandzdgad – das Zentrum von Südgobi. Baska versucht hier eine Werkstatt zu finden um den Auspuss zu reparieren und Wasser aufzufüllen. Derweil gehen Zula, Heike und ich auf einen Markt und kaufen Zigaretten für die Nomaden und Wodka für uns. Der Markt ist in einem Gebäude und jeder Händler hat sich ein paar Meter reserviert. Es gibt dort im Erdgeschoss alle möglichen Lebensmittel. Vieles kommt einem bekannt vor: Nescafé, Würstchen in der Dose, und und und. Das liegt daran, dass in der Mongolei fast alles importiert werden muss. Vieles kommt aus Russland und Korea. Einiges auch aus Deutschland und Polen. Im Stock drüber gibt es Kleider. Die traditionellen mongolischen Stiefel werden hier verkauft – ein Paar kostet 200.000 Thugrik. Dafür sind die Schuhe aber aus feinstem Leder und aufwändig bestickt. Es gibt auch eine Tür für eine Jurte zu kaufen, die 65.000 Thugrik kostet.
Nach dem Markt wollen wir noch zur Post, weil die ein Internet-Café besitzt. Das heisst in der Mongolei genau so. Jedenfalls höre ich – als Zula ein einheimisches Mädchen danach fragt – zwischen dem mongolischen Palaver das Wort heraus. Auf dem Weg zur Post treffen wir Baska wieder und er sagt, dass der Mechaniker erst um 18:00 Uhr wieder kommt. Also lassen wir das mit der Reparatur und auch der Besuch des Internet-Cafés fällt aus. Heute wollen wir noch Chinggis-Buuls erreichen – ein Touristen-Camp. Auf dem Weg dorthin fahren wir an 2 anderen Camps vorbei, aber Gozo hat das Camp schon gebucht. Um 18:00 Uhr kommen wir dort an. Heike und ich bekommen eine Jurte für uns alleine.
Endlich können wir uns wieder duschen; natürlich nicht in der Jurte sondern in einem separaten Gebäude. Für die Touristen sind derzeit 9 Jurten aufgebaut und für 2 weitere gibt es ein Fundament. In den Touristen-Camps werden runde Platten betoniert auf denen die Jurten aufgebaut werden. Die Nomaden tun das natürlich nicht. In der Mitte des Platzes steht eine ganz große Jurte auf einer Holzfläche vor der Ochsen aus Stein liegen. So sieht es aus wie eine Jurte auf einem Wagen der von Ochsen gezogen wird. In dieser Jurte Essen wir zu Abend nach dem wir uns vorher etwas ausgeruht haben. Zula möchte heute noch mit Mugi (Gozos Frau) telefonieren und besprechen wie es weiter geht. Nach dem Abendessen beobachten wir den Sonnenuntergang in der Wüste Gobi. Ganz rot geht die Sonne unter.
Dienstag 11.6.
Relativ lange können wir heute schlafen – man könnte schon sagen dass wir Langschläfer sind: Um 8:00 Uhr stehen wir auf. Nach dem Frühstück wollen wir zur Lämmergeierschlucht fahren. Als erstes fahren wir weiter Richtung Süden in die Berge. Dort beginnt der Gobi Nationalpark. Immer weiter fahren wir in den Park und es geht beständig nach oben. Unterwegs fragen wir einen alten Mann und einen Jungen nach dem Weg, weil Baska die Schlucht nicht finden kann. Zula beschließt, dass wir jetzt nach Dalandzadgad fahren, wo wir um 12:00 eintreffen.
Heike und ich gehen jetzt zur Post ins Internet-Café um ein Lebenszeichen von uns abzusetzen. Der Raum in dem die 4 PCs untergebracht sind, gleicht eher einem ‚Hinterzimmer‘. Die Verbindung ist langsam – nur 19,2 kB. Bis wir unsere Mails abgesetzt haben vergeht ein dreiviertel Stunde. Abgerechnet bekommen wir eine Stunde die uns 690 Thugrik kostet. Danach teilt uns Zula mit, dass wir Fahrer und Fahrzeug tauschen werden, damit wir rechtzeitig am 18.6. in Ulanbataar sind. Durch das Verfahren haben wir mittlerweile einen Tag verloren und werden somit nur 2 Tage bei der Nomadenfamilie bleiben können. Bis zum Fahrer- und Fahrzeugwechsel besuchen wir noch das Museum von Südgobi in dem es auch wieder Dinosaurier-Knochen und -Eier zu bewundern gibt. Es gibt auch Fundstücke aus den zerstörten Klöstern und präparierte Tiere. Anschließend gehen wir zum Essen. Baska ist etwas traurig. Er wird zusammen mit jemandem von der Werksatt zurück nach Ulanbataar fahren. Zuvor fahren wir aber in ein Stadtviertel, in dem wir unseren neuen Fahrer treffen werden. Er musste noch eine andere Touristengruppe zum Flughafen von Dalandzdgad bringen bevor er uns weiter fährt. Um die Grundstücke ist ein etwa 2 Meter hoher Holzzaun. Auf dem Grundstück stehen entweder eine Jurte, oder eine Hütte oder ein gemauertes Haus. In allen größeren Ansiedlungen stehen die Jurten zwischen den Holzzäunen. Auf ganz alten Zeichnungen kann man das schon sehen.
Um 16.00 Uhr fahren wir dann wieder los, nachdem wir alles umgeladen haben. Unser Abenteuer geht auf eine Etappe und wir fahren jetzt wirklich zur Lämmergeierschlucht. Unser neuer Fahrer Todra fährt sehr zielstrebig los; er kennt sich sehr gut aus. Um 17:00 Uhr erreichen wir das Tor zur Lämmergeierschlucht. Auch hier ist ein Museum das die Tiere (ausgestopft), Steine und Dinosaurierfunde der Gegend zeigt. Auch hier sind wieder versteinerte Dinosaurier-Eier zu bewundern. Neben dem Museum gibt es ein paar Läden, die Souvenirs verkaufen. Ein Schachspiel aus Filz und Keramik legen wir uns zu. Heike kann sich leider nicht entschließen ein Kamel aus Wachholderholz zu kaufen, was sie noch bereuen wird, denn nirgendwo sonst haben wir solche Kamele wieder gesehen und Heike hätte gerne eines gehabt. Ungefähr 20 Minuten fahren wir nach dem Tor weiter und müssen dann bis zur eigentlichen Schlucht noch 5 Kilometer laufen. Endlich dürfen wir laufen – wir sind froh, dass wir mal eine Weile zu Fuß unterwegs sind. Die Gegend hier sieht fast aus wie in der Schweiz: Rechts und links schroffe und steile Berge. Dazwischen ein kleiner Bach inmitten von viel grün – richtig idyllisch. Man glaubt gar nicht, dass man sich mitten in der Wüste Gobi befindet. Hoch über uns segeln die Lämmergeier. Nach einigen Minuten erreichen wir unser Ziel: Eis !!! Das ganze Jahr über ist hier mehr oder weniger dickes Eis vorhanden. Zur Zeit ist es etwa 3 Meter dick. Die Schlucht und das Eis ziehen sich noch einige Kilometer weiter, bis man wieder auf weites Land trifft. Aber wir drehen wieder um gehen zum Fahrzeug zurück. Es gibt viele Tiere in der Schlucht. Auf unserem Rückweg sehen wir eine Herde Pferde, die alleine zum Wasser traben. Abends sollen auch die Steinböcke zum Wasser kommen, aber wir sehen keine. Pfeifhasen hören und sehen wir. Erst auf der Fahrt zurück sehen wir dann noch Steinböcke, die auf einem Bergkamm grasen.
Gegen 20:00 Uhr verlassen wir wieder die Schlucht und fahren Richtung Saxaul-Wald. Erreichen werden wir den Wald heute nicht mehr, aber bis 21:30 Uhr kommen wir ziemlich nah ran und holen ein wenig Zeit auf. Einige Meter abseits der Piste schlagen wir im Sonnenuntergang unsere Zelte auf und nehmen unser Abendessen ein. Todra – unser Fahrer – erzählt noch ein bischen von seiner letzten Reisegruppe. Und er erzählt, dass jetzt nach dieser Tour das Fahrzeug in die Inspektion hätte müsen. Aber das hat jetzt halt nicht mehr gereicht. Um 23:00 Uhr ist dann Schluss für heute. Es bleibt spannend.
Mittwoch 12.6.
Um 8:00 gibt es Frühstück. Die Sonne ist bereits aufgegangen und es ist keine Wolke am Himmel zu sehen – das wird ein schöner Tag. Zunächst fahren wir in die Richtung aus der wir gekommen sind. Dort ist eine Siedlung, in der Gemüse angebaut wird und das inmitten von Sand und Steinen. Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Kohl, Melonen werden hier angepflanzt und an die Camps und in der Stadt verkauft. Das Wasser für die Oase kommt aus einem nahe gelegenen See. Rund um die Beete wurden Hecken angepflanzt, damit der Wind den Boden nicht abträgt. Danach fahren wir wieder in die richtige Richtung.
Um etwa 11:00 Uhr kommen wir zu einem Gebiet – genannt Bayanzag – in dem viele Dinosaurier gefunden wurden. Hier sieht die Wüste wirklich so aus, wie wir uns vor der Reise die Wüste Gobi vorgestellt haben. Zur Zeit finden hier aber keine Ausgrabungen statt. Von hier aus geht es dann weiter zum Saxaulwald. Den Wald darf man sich aber nicht wie einen Wald bei uns vorstellen. Saxaulbäume sind Bonsai ähnliche und knorrige Bäume. In 20 Jahren werden die nur ungefähr 1,5 Meter hoch. Die Bäume sind notwendig, damit das Grundwasser nicht zu tief absackt. Leider benutzen die Nomaden die Bäume als Brennmaterial. Wir halten in der Nähe des Waldes weil sich auch eine Herde Kamele dort aufhält, die wir fotografieren wollen. Als wir aussteigen kommen sie langsam auf uns zu. Zula meint, dass die Kamelel Durst haben, weil die Kamele zum Brunnen gehen. Neben dem Brunnen ist eine Pumpvorrichtung und Zula versucht Wasser zu pumpen. Derweil versammeln sich alle Kamele um die Tränke. Leider dreht Zula in die falsche Richtung und es kommt kein Wasser. Todra dreht mit Zula in die richtige Richtung und die Kamele bekommen etwas Wasser. Unterwegs zum Saxaulwald haben wir einen Reiter überholt. Vermutlich gehören ihm die Kamele er ist unterwegs zu ihnen um sie zu tränken. Aber bis wir weiter fahren ist er noch nicht eingetroffen.
Unsere Fahrt geht weiter an der Siedlung Ovoor… vorbei. Nördlich dieser Siedlung liegt eine Ebene, die auf einer Länge von 90 km ‚topfeben‘ ist. Man kann unheimlich weit blicken. Wir fahren in westliche Richtung und um 13:00 Uhr halten wir mitten in der größten Hitze für unser Mittagessen an. Vorher haben wir aber noch ein Foto von unserem fahrenden Auto gemacht, das eine Staubwolke hinterher zieht. Nun ja, die war auch schon größer, aber es sieht doch ganz witzig aus. Die nächste Nacht werden wir wieder in einem Touristen-Camp übernachten. Wir freuen uns schon auf die Dusche, denn wir sind ganz ordentlich sandig. Zum Glück ist die Hitze sehr trocken und man müffelt nicht so arg.
In der Nähe des Camps liegt ein in den 30er Jahren zerstörtes Kloster, das langsam wieder aufgebaut wird. In einem Tempel erzählt uns ein Lama, dass am nächsten Tag die Schule eingeweiht wird und am heutigen Abend ein sehr bekannter Lama kommt um den ersten 5 Schülern das Gelübde abzunehmen. Wir werden dazu eingeladen. Von dem Lama erfahren wir auch, dass er vor der Zerstörung des Klosters schon als Schüler hier war. Bis zur Zeremonie fahren wir zum Camp, das sehr idyllisch an einem Fluss liegt. In der Nähe des Camps liegen noch zwei weitere. Weil es in unserem Camp keine Dusche gibt, gehen wir zum Camp nebenan und duschen dort. Das kostet uns 2 Dollar pro Person. Gleichzeitig waschen wir unsere Hosen, die wir an unserer Jurte zum trocknen aufhängen, so wie die Nomaden das auch tun. Um 18:00 Uhr soll die Zeremonie beginnen – das ist aber nach mongolischer Zeit ;-). Mit Todra fahren wir um 18:30 Uhr zum anderen Camp um Zula abzuholen – sie ist noch nicht fertig mit duschen und Wäsche waschen.
Als wir dann im Tempel ankommen hat die Zeremonie noch nicht begonnen. Zuerst denken wir, dass sie auf uns gewartet haben, aber dann sehen wir dass erst 4 Kinder da sind. Kurz nach uns trifft dann der fünfte Junge ein und die Zeremonie beginnt. Am Anfang kniet jeder der neuen Lamas 3x vor dem Bild des Gründers des Tempels nieder. Es ist der alte Lama anwesend, der sehr bekannt ist. Wir haben ihn auf einer Postkarte gesehen und auch auf einem Video von VOX-Tours ist er zu sehen. Es ist noch ein jüngerer Lama anwesend, der der Lehrer der 5 jungen Lamas sein wird. Von dem alten Lama bekommen dann die Kinder einen neuen Namen, damit alle Sünden von ihnen abfallen und sie ein sündenfreies Leben beginnen können. Der alte und junge Lama beten in einem Singsang wie man ihn sich vorstellt bzw. kennt. Die jungen Lamas und ihr Lehrer machen dann rhythmische Geräusche mit Trommeln, Muscheln, Horn und Becken, die immer schneller werden bis es in einen langen, lauten Ton mündet. Bei der Zeremonie sind teilweise auch die Eltern und Geschwister von einigen der jungen Lamas anwesend. Hier hat es keinen gerstört, dass ein Kind plärrt oder mit einem Gameboy spielt. Zum Schluss erzählt der alte Lama den jungen Lamas welche Pflichten sie haben und dass sie Vorbilder sind und sehr aktiv lernen müssen. Danach ist die Zeremonie vorbei. Die Zeremonie hat etwas mehr als eine Stunde gedauert. Dann machen wir noch ein Foto von den Kindern und gehen zu Fuß zurück in unser Camp.
Zula bereitet unser Abendessen vor, währen wir auf einer Sitzgruppe vor unserer Jurte sitzen. Nach einiger Zeit kommt ein kleines Mädchen vorbei und setzt sich zu uns. Zuerst lächelt sie verschüchtert, sagt aber nichts. Nach einer Weile kommen immer mehr Kinder dazu, bis 7 Kinder um uns versammelt sind. Die Kinder sagen uns ihren Namen vor und wir müssen versuchen den Namen nachzusprechen und auch noch merken – das ist gar nicht so einfach mit den Zischlauten und vielen ‚chr‘. Abendessen gibt es dann um 21:00 Uhr und um 23:00 Uhr liegen wir dann in unserer Jurte. Das war ein ganz schön aufregender Tag.
Donnerstag 13.6.
Heute sind wir um 8:00 Uhr aufgestanden und haben eine halbe Stunde später gefrühstückt. Beim Frühstück erzählen uns die Besitzer des Camps – ein Ehepaar um die 40 – etwas über die Gegend. So wird das Wasser im Fluss immer weniger, weil Flussaufwärts eine Goldmine liegt und diese das Wasser abzweigt. Und in der Nacht haben sie eine Lichterscheinung am nördlichen Himmel gesehen. Die wurde innerhalb von 45 Minuten immer größer und ist dann plötzlich verschwunden. Die Frau hat ganz schön Angst gehabt. Nach dem Frühstück füllen wir an einer Quelle neben Camp und Fluss unseren Wasservorrat auf. Die zwei vom Camp fahren dann mit uns mit. Die Frau ist für eine Mongolin ordentlich groß gewachsen. Sie war früher Ringerin erzählt sie uns. In der nahe gelegen Siedlung, die Som heisst, wollen die zwei ihre Kamelwolle verkaufen. Am Vorabend hatten Sie sich schon über den Preis unterhalten. Sie erzählen auch, dass der alte Lama – der die gestrige Zeremonie abhalten hat – ihr Opa ist. Zula erzählt, dass ihr Opa auch ein Lama war. Er wurde aber in den 30er Jahren ermordet.
In der Siedlung kaufen wir 2 Laib Brot. Ein Laib kostet 300 Thugrik. Todra braucht auch noch Öl für das Fahrzeug. Als wir auch das erstanden haben, geht unsere Fahrt weiter in Richtung Norden. Unterwegs sehen wir in der Nähe einer Jurte eine Frau und auch sie fragen wir kurz nach dem Weg. Die Frau hat einen Weidenkorb auf dem Rücken und eine Mistgabel in der Hand. Sie sammelt getrockneten Dung ein, um Feuer zu machen. Mit Kopftuch, dunkler Sonnenbrille und Mundschutz ist sie nicht zu erkennen. Dennoch möchte sie sich nicht fotografieren lassen. Sie schämt sich, weil sie nicht gut genug angezogen ist. Wir respektieren das und verzichten auf unser Foto. Langsam wird die Gegend wieder etwas hügeliger wenngleich sie immer noch relativ weitläufig ist. Es wird auch zusehends grüner. Von unserem Mittagsrastplatz aus können wir das Hangrai-Gebirge sehen – unser Ziel für heute. Dort regnet es und ganz dunkle, bedrohliche Wolken hängen am Himmel in Fahrtrichtung während wir noch im Sonnenschein stehen. Wir fahren auf das Regengebiet zu in dem immer wieder Blitze zu sehen sind. Der Wind bläst jetzt schon stärker. Todra holt wegen der Blitze seine Antenne ein, die mit einem Magnetsockel auf dem Autodach steht.
Unterwegs halten wir kurz bei Nomaden an. Todra will wohl sicherheitshalber wissen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Die Frau und ihre zwei Söhne sind gerade dabei, die Ziegen und Schafe zu melken. Ganz eng sind die Tiere angebunden: Getrennt nach Ziegen und Schafe stehen sich immer zwei Tiere im Wechsel gegenüber. Weiter geht’s Richtung Regen. Nach einiger Zeit sind wir dann auch Mitten drin. An einem Salzwassersee suchen wir uns einen Rastplatz für die Nacht. Dieser See heißt Sangiin Dalai Noor. Anfänglich halten wir ziemlich nahe am See und warten etwa eine Stunde bis es aufhört zu regnen. Allerdings trauen wir uns auch nach dem Regen nicht aus dem Auto raus. Myriaden von Stechmücken umkreisen in mehreren Schwärmen unser Fahrzeug. Als die nach einiger Zeit nicht verschwinden, beschließen wir etwa 200 Meter vom See weg einen Platz zu suchen. Dort ist es dann auch erheblich besser und wir können unsere Zelte aufschlagen. Währen Zula und Todra kochen gehen Heike und ich auf einen nahe gelegenen Hügel. Auch hier riecht es nach Thymian. Als wir zurückkommen gibt es Abendessen.
Nach dem Essen kommen 3 Reiter und ein Radfahrer zu uns. Die Mongolen sind sehr neugierig, schüchtern und unheimlich freundlich. Nach einigem Palaver gehen die vier wieder. Kurz danach bekommen wir dann Besuch von 4 Kindern. Zwei junge Kinder – ein Junge und ein Mädchen – gehen zu Fuß. Der Fahrradfahrer kommt auch wieder und ein Mädchen mit einem Pferd ist dabei. Sie reden fast nichts und antworten eigentlich nur auf die Fragen, die Zula und Todra stellen. Die Kinder bekommen Süßigkeiten von uns und auch sie verlassen uns nach einer Weile. Heute ist unser ‚Bergfest‘ – die Hälfte unserer Reise ist vorbei. Wir feiern das mit einer Flasche Wein und einer Flasche Wodka. Auf mongolisch nennt das was bei uns der ‚Kater‘ ist ‚Einen Igel verschlucken‘. Je größer der Igel desto dicker der Kopf am nächsten Tag. Auf unseren Igel und unsere nächsten Abenteuer sind wir schon richtig gespannt.
Freitag 14.6.
Die Nacht an dem Salzwassersee war relativ ruhig. Irgendwann kam mal wohl ein etwas größerer Vogel vorbei – so hat es sich zumindest angehört. Zum Glück hat er unser Zelt stehen lassen ;-). Schon vor dem Frühstück bekommen wir Besuch von zwei Mongolen, die mit dem Motorrad unterwegs sind. Der ältere der beiden bietet uns von seinem Schnupftabak an. Eigentlich ist das kein Schnupftabak, den man die Nase hoch zieht, sondern man öffnet nur leicht den Stöpsel der Dose/Flasche und riecht daran. An dem Stöpsel ist ein Mini-Schäufelchen dran. Damit schnupfen die Einheimischen manchmal auch richtig. Aber als ‚Eingeladener‘ tut man das nicht, weil der Schnupf-/Riechtabak sehr teuer ist. Nach einem kurzen Gespräch machen wir noch ein Foto und die 2 fahren weiter. Für uns ist es jetzt auch Zeit zusammen zu packen und fahren weiter in Richtung Kharakorum.
Auf dem Weg dort hin sehen wir in der nun hügeligen Landschaft viele große Vögel – alleine 6 Adler und unzählige Bussarde. Unterwegs halten wir bei einer Nomadenfamilie. Sie laden uns ein in ihre Jurte zu kommen. Dort bekommen wir Joghurt und Käse angeboten. Das Angebot auf einem ihrer Pferde zu reiten nehmen wir gerne an. Aber so einfach ist das nicht. Die Frau öffnet das Vorhängeschloss an einer Kommode und holt eine Festtagskleidung raus mit den passenden traditionellen Schuhen. Die Kleidung wird nur ein Mal im Jahr zum wichtigsten Fest getragen. Das ist nicht das wohl sehr bekannte Naadam-Fest, sondern das Fest ‚weißer Mond‘. Die Nomaden erzählen uns, das mit diesem Fest der Frühling begrüßt wird. Zuerst bekomme ich die Stiefel mit Socken aus Filz und dazu einen Mantel. Zum Mantel gehört eine Schärpe, die im Uhrzeigersinn mehrmals um den Bauch gewickelt wird. Der Mantel hat zwar keine Taschen, aber durch die Schärpe entsteht genug ‚Stauraum‘ um alles Wichtige mitzunehmen. Zur Ausstattung gehört noch ein Schnupftabakbeutel und einen Hut. Auf dem Pferd bekomme ich dann noch einen Stock, der den Zweck einer Gerte erfüllen soll. Allerdings bleibt das Pferd stehen – es rührt sich nicht vom Fleck. Der Mann steigt auf und zeigt wie es funktioniert. Da ich aber noch nie geritten bin, führt Zula zur Sicherheit das Pferd mit mir im Kreis umher.
Jetzt ist Heike dran. Angefangen wird auch bei ihr mit den Schuhen. Aber sie bekommt einen anderen Mantel und eine andere Schärpe. Dann darf auch sie aufs Pferd und wird eine Runde geführt. Zum Abschluss wollen wir noch ein Foto machen. Dazu ziehen sich die sechs Familienmitglieder erst mal um. Die zwei kleinen wohnen mit ihren Eltern in der Jurte. Die Großeltern wohnen in der Siedlung in der Nähe. Die Familie ist erst am vorigen Tag im Sommerlager angekommen. Nun wollen wir noch zur Nachbarsfamilie. Die ist nur ein paar hundert Meter weiter, aber Zula möchte uns mit dem Auto hin fahren. Wir sind aber froh endlich mal ein paar Meter gehen zu können und überreden sie zum Gehen.
Bei der anderen Familie werden wir auch in die Jurte eingeladen und bekommen dort Airag (mongol.) oder Kumis (russ.). Das ist vergorene Stutenmilch mit etwa 4 % Alkohol. Außerdem bekommen wir Eedsgi – gekochte saure Milch und Aarod – getrockneter Käse. Die Familie erklärt uns, wie das mit der Stutenmilch funktioniert: Eine Stute gibt alle 2 Stunden etwa 400 gr. Milch. Eine sehr gute Stute gibt bis zu 1.000 gr. Alle 2 Stunden werden die Stuten gemolken. Dazu wird erst das Fohlen kurz gesäugt und gleich weggeführt. Dann muss schnell gemolken werden, damit die Milch nicht zurückfließt. Tagsüber melken die Nomaden die Stuten also alle 2 Stunden und Nachts sorgen die Fohlen für ‚Erleichterung‘. Die Fohlen sind an einer Leine angebunden, damit sie nicht ‚außer der Reihe‘ trinken. Der Mann bindet ein Fohlen los und lässt es kurz trinken. Dann nimmt er es etwas zurück und die Frau melkt die Stute. Danach darf das Fohlen wieder kurz ran und wird dann wieder festgebunden. Den Fohlen wird die Mähne geschoren um sie vor der Hitze zu schützen. Aus den Haaren der Mähne wird das Zaumzeug für die Pferde und Seile für die Jurte hergestellt. Die Stute läuft frei umher – sie wird nicht angebunden. Wir dürfen leider nicht sehr nahe an die Tiere ran. Heute haben wir nämlich weiße T-Shirts an und der Mann hat die Befürchtung, dass das zu grell ist für die Tiere und sich erschrecken würden.
Die Stutenmilch kommt in ein Fass und muss mindestens 4.000 mal gestampft werden. Je öfter desto besser. Eedsgi wird aus saurer Milch hergestellt. Die Milch wird so lange gekocht, bis die Feuchtigkeit komplett draussen ist. Dadurch ist es ganz trocken und hart, schmeckt aber immer noch säuerlich. Einige kurzweiligen Stunden haben wir bei den beiden Familien verbracht bis wir weiter fahren. Nach einiger Zeit auf unserem weiteren Weg kommen wir zu einer Wiese mit vielen lila Blumen. Unheimlich groß ist diese lila Fläche. Den Stopp hier nutzen wir gleich noch für unsere Kaffeepause. Das Mittagessen haben wir heute ausfallen lassen – wir haben ja bei den Nomaden genug zu essen bekommen. Nach der kurzen Pause geht die Fahrt weiter in Richtung Kharakorum, das von Dschinggis Khan und seinem 2. Sohn zur Hauptstadt der Mongolei errichtet wurde. In der Nähe der Stadt findet mit deutscher Unterstützung die Ausgrabung der historischen Stadt statt. Allerdings ruhen die Ausgrabungen als wir da sind. Sie finden erst wieder im nächsten Monat statt.
Die größte Sehenswürdigkeit in Kharakorum ist die Tempelanlage. Die Anlage ist von 108 (8 ist wohl die Zahl Buddas) Türmen umgeben. Innerhalb gab es früher 63 Tempel wovon die meisten in den 30er Jahren zerstört wurden. Die ursprünglichen Türme um die Tempelanlage waren allerdings 10x größer als die wieder errichteten. Wir besichtigen einige der Tempel und erfahren etwas über die verschiedenen Götter. Danach wollen wir im Museums-Shop Schmuck kaufen. Als Heike sich endlich für 2 Armreife entschieden hat, wollen wir mit Kreditkarte bezahlen. Aber mit dem Ritsch-Ratsch-Gerät funktioniert das nicht richtig. Unsere Kartendaten werden nicht auf den Beleg übertragen. Nach zig Versuchen zahlen wir halt dann in bar – das ist dann allen lieber.
Anschließend fahren wir zum Markt auf dem Zula und Todra frisches Fleisch für unser Abendessen einkaufen. Nach dem Markt fahren wir noch kurz zur Post, weil Zula sich bei Mugi melden muss. Für unseren nächsten Rastplatz fahren wir etwas aus der Stadt raus und finden einen wunderschönen Platz an einem Fluss – dem längsten Fluss der Mongolei. Nachdem wir unsere Zelte aufgeschlagen haben kochen Zula und Todra das Fleisch. Vom Fleischduft werden die Hunde der Gegend angelockt. Nach und nach treffen insgesamt 6 Hunde ein. Zum Abendessen gibt’s heute eine Flasche Wein. Und die Hunde bekommen nach dem Essen die restlichen Knochen. Bis es dunkel wird plaudern wir noch ein bischen und kriechen dann in unsere Schlafsäcke.
Samstag 15.6.
Heute frühstücken wir am Fluss und ein Hund leistet uns dabei Gesellschaft – das ist wohl einer der Hunde von gestern Abend. Ungefähr 3 Meter von uns entfernt liegt er da und wartet darauf dass er etwas zu fressen bekommt, denn auf unserem Frühstücksteller liegt noch Fleisch, das vom Vorabend übrig geblieben ist. Nach kurzer Zeit umkreist uns ein schwarzer Milan. Zuerst wissen wir nicht was er von uns will, denn er fliegt ziemlich niedrig – etwa 5 Meter über unseren Köpfen dreht er seine Kreise. Am Ende unseres Frühstücks möchte Zula dem Hund ein Stückchen Fleisch zuwerfen. Und da kommt der Milan in Aktion: Er stürzt sich unheimlich schnell herunter und schnappt sich vor dem Hund das Fleisch. Wir ‚füttern‘ ihn eine Weile mit dem Fleisch, das ihm eigentlich nicht schaden kann, denn es wurde weitgehendst ohne Gewürze gekocht. Das Fleisch ist nämlich durch das Thymian das die Tiere die ganze Zeit zu fressen bekommen würzig genug. Nachdem der Vogel einige Fleischstücke abbekommen hat, zieht er ab und der Hund bekommt noch ein paar Stückchen ab. Noch verschwindet der Hund nicht – er bleibt so lange, bis wir abfahren.
Zuerst fahren wir nach Kharakorum und kaufen an einem Brunnen frisches Wasser. 25 Liter kosten dort 30 Thugrik. Das ist sehr teuer sagt Todra. In Südgobi, wo er herkommt, kosten 40 Liter lediglich 20 Thugrik, obwohl es dort weniger Wasser gibt. Als nächstes fahren wir wieder zum Markt und besorgen uns nochmals frisches Fleisch. Nach dem Markt müssen wir noch kurz zur Post, weil sich Zula nochmals bei Mugi melden muss. Aber danach geht’s richtig weiter und zwar ist heute unser Ziel das Hugn Hang Kloster. Auf dem Weg dort hin halten wir an ein paar Imbisshütten und legen uns Cola zu. Eine Dose kostet 500 Thugrik. Irgendwo halten wir abseits der Straße und es gibt Mittagessen. Seit Kharakorum sind wir auf einer geteerten Straße unterwegs und wir kommen sehr zügig voran.
Kurz vor 16:00 Uhr erreichen wir das Camp, das in der Nähe des Klosters liegt. Bis jetzt sind wir die einzigen Gäste im Camp. Also bringen wir unser Gepäck in unsere Jurte. Die Jurte hat sogar fließend Wasser: Über dem Becken hängt ein Wasserkasten mit Hahn und unter dem Becken steht im Unterschrank ein Eimer. Wir entscheiden uns zuerst zum Kloster zu gehen und erst danach zu duschen. Zum Kloster laufen wir etwa 1/2 h – es ist sehr heiß. Im Kloster besichtigen wir die wiederaufgebauten Tempel und die Ruinen der Anlage. Danach laufen wir in der Hitze zurück. Anschließend duschen wir und waschen nochmals unsere Hosen. Zum trocknen hängen wir sie wieder an die Jurte. Mittlerweile ist eine Gruppe von 9 Personen eingetroffen, die wir beim Essen sehen. Zula und Toda haben ein traditionelles mongolisches Gericht gekocht: Nudeln aus Mehl und Wasser mit Hammelfleisch. Es schmeckt sehr lecker. Dazu gibt es wie bei jedem Essen einen Salat, etwas Süßes hinterher und heißen Tee.
Nach dem Essen kommt einer der anderen Gruppe und fragt uns ein bischen über unsere Reise aus. Danach kommt ein anderer und lädt uns ein zu ihnen zu sitzen. Nach ein paar Sätzen verabschieden wir uns uns weil wir noch bei dem schönen Wetter den Sonnenuntergang fotografieren wollen. Danach setzen wir uns nochmals zu der Gruppe und ihrem Reiseleiter. Wir erzählen von unserer Reise und dass wir bei der ‚Einschulung‘ der Lamas waren. Der Reiseleiter sagt, dass der weißhaarige blinde Lama in einem Mongolei-Video von VOX-Tours vorkommt. Das Kamerateam hatte er betreut und im September wird das Kamerateam wieder mit ihm durch die Mongolei ziehen. Um 23:00 Uhr ist dann auch dieser Tag zu Ende.
Sonntag 16.6.
Um 7:30 Uhr ist die Nacht zu Ende und wir stehen auf. Von der anderen Gruppe sind auch schon einige wach. Einer kommt im Schlafanzug (sieht echt komisch aus) vom Klo-Häuschen. Zum Frühstück erscheint einer mit seiner Cognacflasche – wir sind echt froh, nicht mit solch einer Gruppe unterwegs sein zu müssen. Es ist bereits 10:00 Uhr bis wir losfahren. Es scheint eine etwas langweilige Fahrt zu werden. Zum ersten Mal seit wir unterwegs sind, wird uns die Fahrerei etwas anstrengend, vielleicht auch deshalb, weil es so heiss ist.
Wir fahren auf der Hauptstraße, die nach Ulan Bator führt. Auf dem Weg dort hin sollen wir zwei Tage bei einer Familie verbringen. Ursprünglich waren dafür drei Tage geplant, aber weil wir ein Tag durch verfahren verloren haben, sind es halt nur zwei Tage. Die Straße ist geteert, aber stellenweise in sehr schlechtem Zustand. Nach einigen Kilometern auf der Straße müssen wir diese verlassen und auf einer sehr sandigen Piste daneben fahren, denn die Straße wird repariert. Ziemlich lange fahren wir neben der Straße. Überholen ist nur schwer möglich, weil die Piste nicht allzu breit ist und zudem wegen dem Staub mit großem Abstand gefahren werden muss. Wie erwähnt, es passiert nicht viel auf dem Weg zur Familie. Wir machen unsere Mittags- und später unsere Kekspause, in einem kleineren Ort kauft Zula noch Zucker ein und fahren sehr viel.
Dann passiert doch noch etwas: Unterwegs ist eine Polizeikontrolle. Hier erfahren wir von einem Polizisten, dass am Vortag und am Morgen ein Mann auf uns gewartet hat. Der Polizist erklärt Todra, dass die Familie vom Winterlager ins Frühlingslager an einem See umgezogen ist. Also fahren wir in die Richtung, die der Polizist uns genannt hat. Etwa 60 Kilometer nach der Kontrolle erreichen wir den See. Trotz mehrmaligem nachfragen bei verschiedenen Nomaden kann uns niemand sagen, wo die Familie ihr Lager hat. Nach einigem Umherirren beschließen wir dorthin zurück zu fahren, wo die Familie ihr Winterlager hatte. Also den ganzen Weg zurück. Ein Stück nach der Stelle an der die Polizeikontrolle war, ist ein Unfall. Der Polizist, der uns den Weg erklärt hat, ist auch da. Todra spricht kurz mit ihm aber er hat keine Zeit. Wir verlassen an der Stelle die Straße und fahren zu einer Jurte, die in der Nähe des Winterlagers ‚unserer‘ Familie liegt. Die Nachbarn teilen uns mit, dass die Familie wirklich umgezogen ist, allerdings nur in etwa in die Richtung die der Polizist uns erklärt hatte. Die Familie ist von hier 80-100 Kilometer weit weggezogen. Allerdings nicht direkt Richtung Ulan Bator, weil das ist nur noch 100 Kilometer von hier entfernt. Die Familie ist einige Kilometer abseits der Hauptstraße. Mittlerweile ist es jetzt 19:30 Uhr und somit zu spät, um die Familie noch zu suchen, denn es wird demnächst dunkel. Und ohne Licht ist es aussichtslos sie zu finden.
Nach einigem Palaver wovon wir kein Wort verstehen, teilt uns Zula mit, dass wir bei dieser Familie bleiben werden. Die Familie hat gerade ihre Tiere zu einer anderen Weide gebracht. Die zwei Söhne der Familie sind bei den Tieren geblieben. So haben die vier, Vater Mutter und deren Tochter mit ihrem Baby, derzeit nicht viel zu tun. Die Frauen stellen Aarod her und versorgen den ‚Haushalt‘. Der Mann scheint sich etwas zu langweilen. Nach kurzer Zeit kommen weitere Kinder, die aus der Nachbarschaft kommen. Naja, Nachbarschaft ist hier etwas anders als bei uns – im näheren Umkreis ist keine Jurte zu sehen. Wir fangen an unsere Sachen – die Zelte – aus dem Wagen zu laden. Zula sagt, dass wir auch in der Jurte schlafen dürften, aber die Mongolen legen sich erst gegen Mitternacht schlafen und stehen schon um 5:00 Uhr wieder auf. Das ist uns zu anstrengend und wir beschließen deshalb im Zelt zu schlafen.
Der Zeltaufbau gestaltet sich echt witzig. Alle wollen mithelfen. Es geht zwar nicht schneller als sonst, aber es ist ganz spaßig. Danach gibt es Abendessen. Zula kocht eine Brühe und als Einlage bekommt sie von der Familie getrocknetes Fleisch. Die Frau zerkleinert das Fleisch mit einer Pleulstange auf einem Stück Eisen. Das Fleisch wird mitgekocht und es kommen noch Nudeln dazu – fertig ist die Suppe. Schmeckt ganz gut. Zu trinken bekommen wir auch hier den mongolischen Tee. Ein weiteres Getränk dürfen wir probieren: Herm. Das ist grüner Tee mit viel Milch und Salz. Die Mongolen trinken das gerne kalt wenn es draußen sehr warm ist. Es schmeckt etwas fremd aber ist so schlecht nicht. Danach gehen wir zu unserem Zelt. Die Kinder folgen uns und geben uns zu verstehen, dass sie fotografiert werden wollen. Mit der DigiCam nehmen wir sie alle in sämtlichen Kombinationen auf: Wir zwei, ich noch alleine, wir auch noch… Wenn wir uns auch nicht mit Worten verstehen – mit Händen und Füßen und einem Lachen klappt das alles problemlos. Danach gehen die Kinder zum Essen und wir legen uns hin.
Montag 17.6.
Eigentlich hätten wir heute morgen beim melken helfen dürfen, aber wir sind zu spät aufgestanden. Zum Frühstück gibt es zuerst Herm, aber danach bekommen wir unseren Kaffee. Die Familie hat schon Besuch von ihren Nachbarn, die mit ihrem Transporter zum Brunnen fahren um Wasser zu holen. Beide Familien sind vor 2 Jahren aus dem Westen der Mongolei in die Zentralregion umgezogen. Die Tiere herzutreiben hat fast zwei Monate gedauert. Im Westen sind die Lebenshaltungskosten zu hoch geworden. Das Mehl z.B. muss über 1.000 Kilometer transportiert werden; im Winter finden die Tiere fast nichts zum Fressen. Im Sommer ist es dagegen sehr grün, aber das reicht nicht aus um anständig zu überleben. Wir erfahren, dass sechs andere Familien aus der näheren Umgebung der Familie schon vor drei Jahren umgesiedelt haben. Auch unterwegs haben wir immer wieder Familien aus dem Westen angetroffen. Unser erster Fahrer Baska war auch aus dem Westen. Nachdem das Wasser geliefert wurde fahren die Nachbarn weiter.
Heike, Zula und die Frau stellen dann Aarod her. Die Frau formt etwas größere Kugeln und ’schneidet‘ mit einem Faden Scheiben ab, die sie auf ein Holzbrett legt. Danach nimmt sie eine Blechschüssel, die etwa fingerdicke Löcher hat. Durch diese Löcher drückt sie den Käse auf ein weitere Holzbrett. Heike und Zula formen mit der Hand Käsescheiben und legen auch die auf ein Holzbrett. Zum trocknen werden die Bretter auf das Dach der Jurte gelegt und unter die Leinen geklemmt. Das Trocknen des Käses wird etwa zwei bis drei Tage dauern.
Danach kommt Zula zu uns und sagt, dass wir doch noch weiter fahren werden um die Familie – zu der wir eigentlich wollten – zu suchen. Todra und sie wissen jetzt den Weg zu der Familie. Also packen wir unsere Zelte wieder zusammen und fahren gegen 11:00 Uhr los. Nach etwa drei Stunden Fahrt – u.a. an einer Kaserne und Manövergelände entlang – erreichen wir dann die Familie. Als erstes bekommen wir Tee, Borzug und Joghurt. Übernachten werden wir in der Jurte – die Familie überlässt sie uns für diese Nacht. Heute abend gibt es Ziege. Sie wird extra für uns geschlachtet. Unser Gastgeber holt die Ziege von seinem Transporter herunter. Mit zwei gezielten Hammerschlägen wird das Tier betäubt und mit einem kurzen Schnitt in Brusthöhe getötet. Dann fasst er kurz rein und das Tier ist tot. Danach wird es ausgenommen, gehäutet und zerteilt. Damit das Blut nicht auf den Boden tropft, wird das ganze auf eine Plastikplane durchgeführt. Würde das Blut in den Boden gelangen, würden die Wölfe, die es hier noch gibt, angelockt. Das Fleisch wird auf einem Ofen, der draussen steht, gekocht.
Die Männer stellen aus dem Fell der Ziege ein Seil für die Fangstange her. Dazu schneiden sie das Fall in Streifen. Um das Fell vom Leder zu trennen, ziehen sie die Streifen an einem Holz durch einen Steigbügel. Zum Trocknen wird das Leder um eine Stange gewickelt was etwa 20 Minuten dauert. Die Lederherstellung muss gleich nach dem Schlachten erfolgen, weil sonst das Fell zu trocken ist. Danach legen wir uns zu einem Mittagsschlaf hin – wir sind ganz schön müde. Etwa um 18:00 Uhr gibt es dann Abendessen. Wir bekommen jeder eine kleine Schüssel mit Fleisch und dürfen auf einem Schemel Platz nehmen. Die Mongolen setzen sich um eine große Blechschüssel mit Fleisch auf den Boden. In der Schüssel stecken mehrere scharfe Messer und jeder schneidet sich ab, was er mag. Insgesamt sind wir etwa 15 Personen in der Jurte und alle warten mit essen bis wir anfangen. Erst dann essen sie auch. Wir können gar nicht alles aufessen, was wir angeboten bekommen. Als wir unsere Schüssel halb leer gegessen haben legt Lchawga – unser Gastgeber – uns nochmals eine Portion auf.
Nach dem Essen singen die drei Kinder der Familien nacheinander Lieder und tragen Gedichte vor. Später treiben die Männer die Pferdeherde zu den Jurten. Sie wollen uns ihre Fertigkeiten und mit dem Lasso und der Fangstange zeigen. Einer fängt mit der Stange ein Pferd und befreit es vom Seil während er es an den Ohren festhält. Als er es von der Leine befreit hat setzt er sich ohne Sattel und Zaumzeug drauf. Das Pferd bockt und will seinen Reiter abwerfen. Der Mann hält sich an der Mähne fest und klemmt sich mit seinen Füßen am Bauch des Pferdes fest. Als sich das Pferd etwas beruhigt kommt ein weiterer Mann und haut dem Pferd mit der Fangstange auf den Hintern. Das Pferd bockt wieder und der Reiter kann sich nicht mehr halten. Lchawga will mit dem Lasso ein Pferd fangen, aber es reisst sich los. Dabei bekommt er eine Brandblase ab. Nach der ‚Vorstellung‘ möchte er sich noch fotografieren lassen und fragt ober er auch eine Vergrößerung bekommen kann. Über eine Stunde dauert die Reiterei und das Fotografieren.
Danach zeigt er uns wie aus dem Leder eines Pferdes eine Fussangel für ein Pferd hergestellt wird. Dazu benutzt er mehrere scharfe Messer, die Säge von einem Schweizer Taschenmesser das er von einem Touristen bekommen hat und das Horn einer Gazelle zum Weiten der Löcher. Aus einem Stück Holz schnitzt er mehrere Riegel. Ganz kunstvoll werden die Lederstreifen verdreht und verknotet bis die Fussangel fertig ist. Und nun ist es Zeit die Kühe zu melken. Wir schauen nur zu. Heike wird zwar gefragt, ob sie auch mal melken möchte, aber sie traut sich nicht recht. Anschließend sind wir wieder in die Jurte zurück. Es ist mittlerweile 22:00 Uhr und es gibt schon wieder etwas zu essen. In der großen Blechschüssel liegen die gekochten Innereien. Auch hier liegen einfach ein paar scharfe Messer in der Schüssel. Lchawga schneidet zwei Stücke vom Herz ab und gibt sie uns. Der Inhalt der Schüssel sieht etwas seltsam aus – die Innereien glänzen im Kerzenschein. Vielleicht ist es auch besser so, dass das Licht nicht so hell ist. Nach dem Essen richtet uns die Frau mit mehreren Decken ein Lager auf dem Boden. Es ist bequemer als es aussieht und wir schlafen schnell ein.
Dienstag 18.6.
Lange haben wir geschlafen und werden von der Familie geweckt, die beginnt das Frühstück vorzubereiten. Wir bekommen frische warme Milch und danach auch noch unseren Kaffee. Die Frau von Lchawga kocht die Milch um sie für die weitere Verarbeitung vorzubereiten.
Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang. Heike, Zula, Lchawga und ich gehen in Richtung eines Flusses der in der Nähe des Lagers fließt. Etwa eine halbe Stunde gehen wir, bis wir den Fluss erreichen. Aufgrund des fehlenden Regens ist der Fluss nur ein Rinnsal und hat nur an verschiedenen Stellen größere Wasseransammlungen. Am Rande des Flusses setzen wir uns und unterhalten uns.
Lchawga erzählt uns von den Sorgen und Nöten, die der wenige Niederschlag mit sich bringt. Die Weide sieht nur grün aus, wenn man flach über den Boden schaut. Von oben sieht der Boden ganz dürr aus. Deshalb haben seine Pferde auch viel zu wenig zu fressen. Mit seinem Lieblingspferd wollte er eigentlich in diesem Jahr beim Naadam-Fest mitreiten. Allerdings ist sein Pferd nicht stark genug, weil es ein bischen unterernährt ist. Die Rippen zeichnen sich unter dem Fell schon ab. Deshalb wird er in diesem Jahr auf das Rennen verzichten.
Er macht sich einen Spass und erzählt – als es gerade Windstill ist – dass er den Wind herbeipfeifen kann. Er beginnt zu pfeifen; so wie es sich anhört, wenn der Wind weht. Es hört sich sehr schön an. Und nach kurzer Zeit weht der Wind tatsächlich. Naja, es gibt eigentlich wenige Momente an denen kein Wind weht… Der Wind stört aber nicht sonderlich denn die Sonne scheint recht kräftig.
Nach etwa einer Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Nach einiger Zeit bleibt Lchawga etwas zurück. Er zieht sich seine Stiefel aus. Auf nachfragen sagt er uns, dass die Stiefel zum einen noch nicht so alt sind, und zum anderen er noch nie soweit gelaufen wäre. Solche Strecken legt er immer mit dem Pferd zurück und für die weiteren benutzt er sein Fahrzeug. Barfuß geht er weiter, obwohl der Boden sehr steinig ist; wir würden nicht ohne Schuhe gehen.
Nachdem wir wieder im Lager zurück sind, gibt es auch schon Mittagessen. Wir essen in einer Brühe die Reste von der Ziege, die am Vortag geschlachtet wurde. Wieder bekommen wir mehr als wir eigentlich essen können. Danach geht es Heike nicht besonders gut; ihr wird schlecht und der Kreislauf sinkt etwas ab. Sie hat wohl einen Hitzschlag abbekommen. Sie legt sich einige Zeit hin, bis es ihr wieder einigermaßen gut geht.
Bevor wir uns auf die letzte Etappe nach Ulan Bator machen, wollen wir noch einige Fotos machen. In der Jurte machen wir ein Foto von uns allen. Vor der Jurte machen wir dann auch noch ein paar Fotos. Und kurz bevor wir uns auf den Weg machen wollen, vermisse ich meine Uhr. Zuerst suchen wir in unseren Rucksäcken, danach in der Jurte, in der wir geschlafen haben, und auf der Wiese davor. Und dann taucht sie im Fahrzeug auf. Dort ist sie vom Sitz gerutscht. Die Familie war ganz aufgeregt, weil ich bei ihnen etwas verloren hatte. Und sie wollten uns nicht fahren lassen bevor wir die Uhr nicht gefunden hatte. Wobei es eigentlich verwunderlich ist, dass das nicht schon viel früher passiert ist. Da bin ich eigentlich viel zu schlampig mit umgegangen. Nachdem wir die Uhr gefunden haben fahren wir auch los. Die Hauptstraße erreichen wir nach etwa einer Stunden.
Am späten Nachmittag erreichen wir dann Ulan Bator und fahren direkt ins Hotel, in dem wir am Beginn unserer Reise schon übernachtet haben. Wir erhalten dasselbe Zimmer wie damals. Ganz kurz verabschieden wir uns von Todra unserem Fahrer. Er macht sich sofort auf den Rückweg nach Hause nach Dalandzadgad.Mit Zula verabreden wir uns zum Abendessen. Heike legt sich gleich ins Bett, weil es ihr noch nicht ganz gut geht. Im Fernsehen kommt Fußball-WM – allerdings auf russisch. Um 19:00 Uhr gehe ich dann alleine mit Zula zum Essen; Heike kann noch nichts essen. Im Dschinggis-Bräu Biergarten vor dem Haus essen wir etwas und genießen das mongolische Bier, das echt gut schmeckt. Wir verabreden uns für den nächsten Morgen.
Mittwoch 19.6.
Beim Frühstück treffen wir die anderen drei, die wir auch schon in Berlin am Flughafen getroffen hatten. Wir unterhalten uns ganz kurz. Danach holt uns Zula mit einem neuen Fahrer ab. Wir wollen heute ein Kloster besichtigen, einen Einkaufsbummel machen und noch ein Museum besichtigen.
Zuerst geht es zum Kloster. Das Kloster ist eine Pilgerstätte, zu der jeder Mongole einmal in seinem Leben hingehen will. Innerhalb der Klostermauern gibt es einige Gebäude. Größere und kleinere Tempel, Schlafräume der Mönche, Bibliothek und so weiter. In einem Tempel steht eine riesige Buddha-Statue, die über 20 Meter hoch ist. Die darf man allerdings nicht fotografieren. In einem anderen Tempel findet gerade eine Messe statt. Es sind viele Mönche aller Altersschichten anwesend. Und ganz modern sind die auch. Einer zieht unter seiner Kutte ein Handy hervor und einer der jüngeren hat einen Notizblock mit Ricky Martin drauf. Nicht ganz das, was wir von Mönchen in einem Kloster erwartet haben.
Vor dem Kloster stehen ein paar Leute mit einem Telefonapparat in der Hand, so wie sie bei uns im Büro stehen. Zuerst dachten wir, dass die Telefone verkauft werden. Dem war aber nicht so. Das sind mobile Telefonzellen. Funktioniert wie im Postamt – auf der Straße halt.
Vom Kloster aus fahren wir in das berühmteste Kaufhaus der Stadt. Von aussen sieht es aus wie viele von den sozialistischen Prachtbauten. Innen hat es mehrere Stockwerke, auf denen einzelne Händler nebeneinander ihren Laden betreiben. Die Waren sind nicht ganz günstig.
Nun fahren wir zu einem super modernen Einkaufszentrum. Das ist ganz modern in westlichem Stil gebaut. Da das meiste in der Mongolei importiert werden muss, findet man viele Waren aus China, Russland und Korea. Sobald man sich länger als 3 Sekunden vor einem Regal aufhält kommt auch schon eine Verkäuferin an und fragt ob sie helfen darf. Sehr freundlich und doch zurückhaltend. Wir haben den Eindruck, dass jedes Regal seine eigene Verkäuferin hat. Wir haben uns Vodka zugelegt, den wir uns unterwegs schon zugelegt hatten. Der wird von einem staatlichen Betrieb hergestellt und schmeckt ganz gut.
Vom Einkaufszentrum, das etwas ausserhalb liegt, fahren wir wieder in die Stadtmitte zum essen. Die Klimaanlage im Restaurant funktioniert sehr gut – es ist affig kalt. Das Essen schmeckt ganz gut. Danach geht’s auch schon weiter zu einem Museum, das zum Teil renoviert wurde, an dem aber noch einige Gebäude noch nicht fertig sind. Dort gibt es drei Tempel die sehr schön hergerichtet wurden. Im Hauptgebäude, das früher als Palast diente, sind viele Gegenstände der damaligen Herrscher ausgestellt. Kleider und Möbel, aber auch einige ausgestopfte Tiere, die zum Teil aus Hagenbecks Tierpark stammen.
Es ist schon wieder Spätnachmittag als wir zum Hotel zurückfahren. Wir verabreden uns mit Zula für das Abendessen. Sie holt uns mit dem Fahrer ab und wir fahren diesmal zur anderen mongolischen Brauerei – zum Khan-Bräu. Auch hier schmeckt das Bier sehr gut und das Essen ist auch sehr lecker. An beiden Brauereien – Dschinggis-Beer und Khan-Bräu sind deutsche Braumeister beteiligt. Da unser Fahrer schon Feierabend hat, will Zula uns ein Taxi rufen, aber wir entscheiden uns dafür bis zum Hotel zu laufen. Allzu weit ist das nicht und wir laufen lieber noch ein Stück. Allerdings springt uns der Dschinggis Biergarten vor dem Hotel noch in den Weg, bevor wir ins Bett kommen…
Donnerstag 20.6.
Letzter Tag – wir reisen ab. Ein letzter Blick vom Hotelbalkon aus auf Ulan Bator und es geht schon ab Richtung Flughafen. Gozo versucht zwar Plätze für uns alle mit mehr Beinfreiheit zu bekommen, aber er bekommt nur zwei und die bekommen die Älteren. Naja, wir haben’s auf dem Hinflug überstanden und werden den Rückflug auch überstehen.
Von Zula, Mugi und Gozo verabschieden wir uns und gehen zum Check-In. Kurz bevor unser Flug aufgerufen werden müsste kommt eine Durchsage, dass der Flug wegen schlechtem Wetters verschoben werden muss. Zunächst um eine Stunde. So nach und nach wird der Flug weiter verschoben. Zwischendurch kommt eine Stewardess der Mongolian Airlines und verteilt Cola, Fanta und Erdnüsse. So langsam werden wir nervös. In Berlin haben wir mit etwas mehr als 4 Stunden Aufenthalt geplant. Es wird immer knapper, dass wir unseren Anschlussflug nach Stuttgart bekommen. Dann geht es doch los. Es rüttelt und schüttelt ganz ordentlich auf den ersten Stunden. Aber es geht dann doch alles ganz gut.
In Moskau machen wir wieder eine Zwischenlandung und werden durch die Duty-Free-Zone geschleust. Wir kaufen auch etwas ein und dann geht’s auch schon weiter. In Berlin angekommen wird es jetzt knapp. Wir versuchen bei der Passkontrolle nach vorne zu kommen und werden auch durchgelassen. Jetzt müssen wir noch auf unser Gepäck warten. Glücklicherweise sind unsere Gepäckstücke ganz am Anfang dabei und wir sprinten durch den Flughaben zum Schalter der Deutschen BA. Gerade noch rechtzeitig kommen wir an.
So endet unsere Abenteuerreise in die Mongolei.